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Die Harfinistin Nabila Chajaj war bereits 2008 ein Publikumsliebling des Internationalen Kammermusikfestivals „Fürstensaal Classix“ in Kempten und wird in diesem Jahr erneut zu hören sein.
Die Harfinistin Nabila Chajaj war bereits 2008 ein Publikumsliebling des Internationalen Kammermusikfestivals „Fürstensaal Classix“ in Kempten und wird in diesem Jahr erneut zu hören sein. © Christine Tröger

Kempten – Noch zweieinhalb Wochen und das Internationale Festival der Kammermusik „Fürstensaal Classix“ geht in die achte Runde.

Auftakt des diesjährigen Festivals vom 21. bis 29. September, das sich unter dem Motto „tonal, atonal, total egal – Brennpunkt Wien um 1900“ dem Aufbruch und den Folgen der nicht nur künstlerischen Aufbruchsstimmung in der österreichischen Hauptstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts widmet, ist in Kooperation mit dem TheaterInKempten (TIK) im Rahmen der 2. KunstNachtKempten am Samstag, 21. September. Bereits ab 16 Uhr können dann im TIK und in der AÜW-Stadtsäge (Illerstraße 16) kostenlos öffentliche Proben besucht werden, in denen die Festivalmusiker das abendliche, teils recht witzige Repertoire erstmals gemeinsam proben und ihm den letzten Schliff verpassen. 

Bereichert wird das in zwei Blöcken präsentierte Programm (1. Teil ab 20 Uhr und 2. Teil ab 22.30 Uhr) im TIK mit Lesungen des Theaterregisseurs, Schauspielers, Autors und Übersetzers Oliver Karbus, der in diesem Haus alles andere als ein Unbekannter ist. Auch unter den Musikern gibt es sozusagen „Wiederholungstäter“, auf die sich nicht nur Festivalbesucher der vergangenen Jahre freuen dürfen. Zum Beispiel gibt es ein Wiedersehen mit dem „Nesthäkchen“ des Festivals 2008, das unter dem Motto „Vive la France“ stand: Nabila Chajai, inzwischen Harfenistin beim Teatro la Fenice in Venedig, kam damals (allein reisend!) mit dem Zug aus Paris und schleppt noch immer ihr riesiges Instrument durch halb Europa, wenn es interessante Musik mit ebenso interessanten Partnern zu spielen gibt. 

 Am Mittwoch (25.9.) und Donnerstag (26.9.) ist die sympathische Marokkanerin im Einsatz, um die feinen Klangfarben ihres Instruments besonders bei der Bearbeitung von Alban Bergs Klaviersonate von Richard Dünser, dem diesjährigen „Composer-in-Residence”, einzubringen. Antti Tikkanen, finnischer Meistergeiger, ist – mit Unterbrechungen – bereits zum vierten Mal dabei. Umsichtig und zuverlässig gilt der gleichermaßen auf der Bratsche versierte Künstler als ruhender Pol in den unterschiedlichen Kammermusikbesetzungen, dem man auch gerne mal die Führung überlässt. Elina Vähälä, in den USA gebürtige Finnin, war 2012 erstmals beim Classix-Festival in Kempten und unter anderem in dem schwelgerischen Sextett von Dohnányi zu hören. Die lockere und dennoch konzentrierte Stimmung unter den Musikern aus aller Welt habe sie dazu animiert, ohne langes Überlegen wieder ihre Teilnahme zuzusagen. Auch freue sie sich auf die Herausforderungen mit unbekanntem, so gut wie nie aufgeführtem Repertoire, ließ sie den Festivalorganisator Dr. Franz Tröger sowie den künstlerischen Leiter Oliver Triendl wissen. 

 Karten gibt es beim Kreisbote 

In Schönbergs „Verein für musikalische Privataufführungen“ wurden manche größer besetzte Werke, die aus Sicht der seinerzeitigen Avantgarde wegen ihrer fortschrittlichen Harmonik von besonderem Interesse waren, von den Mitgliedern, gelegentlich auch Schönberg selbst, in kammermusikalische Fassungen umgearbeitet, um sie einem ausgewählten Publikum unter strengen Regeln näher bringen zu können. Claude Debussys sinnlicher „L’aprés-midi d’un faune“ und Ferruccio Busonis mystische „Berceuse élégiaque“ gehören dazu, beides Werke, die im Festival zur Aufführung gelangen. Karten für die fünf Konzerte vom 21. bis 29. September 2013 sowie für die Teilnahme an der 2. KunstNachtKempten, inklusive Festivalauftakt, gibt’s beim Kreisboten in der Salzstraße 30. Weitere Informationen gibt es auch im Internet auf der Seite www.fuerstensaalclassix.de.

Christine Tröger

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