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Amy Beach: Klavierquintett fis-Moll op. 67

Konzert II – Donnerstag, 28.09.2017, 20:00 Uhr, Theater in Kempten
Amy Beach (1867-1944): Klavierquintett fis-Moll op. 67

Amy Beach (Foto: &copy Wikimedia public domain)Wenngleich manche der berichteten Eigenschaften übertrieben sein mögen, muss die in eine musikalische Familie geborene Amy Beach ein ungewöhnlich frühreifes Wunderkind gewesen sein. Sie habe bereits als Kind das absolute Gehör und ein unfehlbares Gedächtnis besessen; als Einjährige habe sie Melodien nachgesungen und mit drei Jahren sich das Lesen beigebracht. Ihre ersten Klavierstücke lieferte sie als Vierjährige ab. Da ihr dennoch der begehrte Kompositionsunterricht in Europa verwehrt wurde, musste sie sich nach einer gründlichen Ausbildung als Pianistin autodidaktisch weiterbilden. Und diese Einschränkungen setzten sich fort, als sie in die »bessere Gesellschaft« eingeheiratet hatte und es nicht mehr angebracht war, ihre bis dahin mühsam errungene Präsenz durch öffentliche Auftritte fortzusetzen. Erst nach dem Tod ihres Mannes wagte sie den zu jener Zeit als mutig zu bezeichnenden Schritt, ihre Werke im Rahmen einer drei Jahre dauernden Europareise der etablierten Konkurrenz auszusetzen – mit einem Sieg auf ganzer Linie. In der Folgezeit widmete sie sich nur noch dem Konzertieren und der Komposition.

Dass Amy Beach vielfach als bedeutendste Komponistin Amerikas bezeichnet wird (die männliche Konkurrenz eingeschlossen), verdankt sie nicht zuletzt einem untrüglichen Sinn für melodische Bögen und einer anspruchsvollen, reichhaltigen Harmonik. Dazu kommt, dass sie ihren an der deutschen Spätromantik orientierten Musikstil über die Jahrzehnte ihres Schaffens nie wirklich verlassen hat. Das machte (und macht) ihre Musik populär und verschafft manchen der zumeist großformatigen Werke zunehmend auch bei uns eine bessere Präsenz im Konzertbetrieb. Dazu gehört auch das Klavierquintett op. 67, das bereits 1908, also lange vor der erwähnten Europareise, in den USA entstanden ist und dort mit ihr selbst am Klavier uraufgeführt wurde. Es ist eine sinnliche, über weite Strecken träumerische Musik mit weit ausgreifenden Melodiebögen und einer stark chromatisch angereicherten Harmonik – allesamt Eigenschaften, die verständlich machen, dass es von Anfang an zu Amy Beachs populärsten Stücken und lange Zeit zu den beliebtesten Werken der ganzen Gattung gehörte. »Viele romantische Züge werden in einer handwerklich gründlichen Weise behandelt. Das Werk verdient eine Wiederbelebung.« – ist im Kammermusikführer der Villa Musica zu lesen.

Amy Beach in Wikipedia

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