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Dora Pejačević: Elegie op. 34 für Violine und Klavier

Konzert IV – Samstag, 30.09.2017, 20:00 Uhr, Theater in Kempten
Dora Pejačević (1885-1923): Elegie op. 34 für Violine und Klavier

Dora PejacevicIn den gesicherten Verhältnissen einer wohlsituierten Adelsfamilie mit Kunstsinn im ostkroatischen Slawonien aufgewachsen, konnte Dora Pejačević ganz ihren Neigungen nachgehen und sich instrumental (in Budapest und Zagreb) und kompositorisch (in Dresden, später in München beim Mitglied der Münchener Schule Walter Courvoisier) ausbilden lassen. Das Gesamtwerk von Dora Pejačević, an dem die Entwicklung einer eigenständigen musikalische Sprache von der Spätromantik bis zum Expressionismus abzulesen ist, steht am Beginn der kroatischen Moderne. Da nur wenige ihrer Werke zur Veröffentlichung gekommen waren, geriet sie rasch nach ihrem Tod in Vergessenheit. Erst die Biografin Koraljka Kos hat eine Wiederbelebung in Gang gesetzt und nicht zuletzt haben ihr mehrere exemplarische, vom Pianisten Oliver Triendl initiierte Einspielungen inzwischen einen angemessenen Platz im Konzertbetrieb verschafft.

»Vielfach begabt, zeitweise auch selbst literarisch aktiv, lebte Dora Pejačević hauptsächlich in der Musik und für die Musik«, schreibt Koraljka Kos über die u.a. mit Karl Kraus und Rainer Maria Rilke eng befreundete Komponistin. Von Natur aus hochsensibel, komponierte sie »einem Seismografen ähnlich, der auf feinste Anregungen reagiert«, in einer – wie sie selbst sagte – »Trance der musikalischen Besessenheit«.

Die Élégie op. 34 geht in ihrer kraftvollen Expressivität weit über den eher gefälligen Tonfall früherer Miniaturen hinaus – nachzuhören auf einer CD, die Oliver Triendl mit dem Geiger Andrej Bielow eingespielt hat. Dora Pejačević verwendet kräftige harmonische Mittel, um einer salonhaften Atmosphäre zu entgehen. Mit Erfolg erweist sie sich schon mit dieser kleinen aber konzentrierten Arbeit als eine der großen, viel zu früh (nach der Geburt ihres ersten Kindes) verstorbenen musikalischen Botschafterinnen ihres Landes. Das Stück aus dem Jahr 1913 wurde zum Seelenamt für Dora Pejačević in der Münchener Ludwigskirche gespielt.

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