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Grete von Zieritz: Concertino für Klarinette, Horn, Fagott und Streichquintett

Konzert IV – Samstag, 30.09.2017, 20:00 Uhr, Theater in Kempten
Grete von Zieritz (1899-2001): Concertino (1987) für Klarinette, Horn, Fagott und Streichquintett

Grete von Zieritz»… eine musikalische Sprache zu finden, die alle Menschen etwas angeht und von ihnen auch verstanden werden kann. Ich finde, dafür lohnt es sich, sein Leben einzusetzen und eine persönliche Musik zu schreiben.« (Grete von Zieritz)

Nach Klavier und Kompositionsstudien in Graz arbeitete die aus Wien stammende Künstlerin Grete von Zieritz zunächst als Klavierdozentin, bevor sie sich, ermuntert durch den Erfolg ihrer Japanischen Lieder, in der Meisterklasse von Franz Schreker in Berlin den letzten Schliff als Komponistin holte. Dessen musikalische Hinwendung zum Jugendstil hat bei ihr allerdings keine Spuren hinterlassen. Ihren Werken ist eher eine deutliche Nähe zum Expressionismus zu eigen. Vielfach ausgezeichnet, komponierte sie unbeirrt von experimentellen Moden ein Gesamtwerk von etwa 160 Titeln, darunter viele großformatige Stücke.

»Musik war bei ihr direkter Ausdruck der Gefühle und bildete daher eine persönliche Sprache … Sie legte sich auf keine Technik fest, sondern verwendete für ihre Stücke die Stilmittel, die ihr für das jeweilige Werk geboten schienen. So komponierte sie abwechselnd in Zwölftontechnik, freitonal, mit Vierteltönen, Schichtakkorden, dissonanten Klängen, chromatischen Reihen oder kontrapunktisch:
›Diese Freiheit, mich niemals wiederholen zu müssen, möchte ich mir bewahren‹, lautete ihr Motto.«

(Eva Rieger) Grete von Zieritz hat dem Concertino, das dem Berliner Oktett gewidmet ist und 1984 bei den Berliner Festwochen zur Aufführung kam, folgende Erläuterung vorangestellt: »Mein Concertino für Klarinette, Horn, Fagott und Streichquintett (komponiert 1982) ist für acht Virtuosen geschrieben worden. Es beginnt mit einem Allegro risoluto con fuoco. Die Klarinette blüht im 2. Takt auf, während sie von den Streichern vorübergehend rhythmisch gestört wird. Die kantablen Linien wechseln in den verschiedenen Instrumenten, der Grundrhythmus wird durchgehalten; attacca folgt ein Andante cantabile, beginnend mit dem Fagott, in ein Allegretto scherzando mündend. Nach einer Grande Pause beginnt das Cello seine Aussage, die von leisen Rufen der Klarinette, 1., 2. Geige und Bratsche begleitet wird. Die Rufe werden gesanglich weiterentwickelt. Nach einem ritardando molto beginnt ein Presto furioso mit dem unruhig rollenden Kontrabass. Seine wilden Triolen werden von den anderen Instrumenten verfolgt und beenden fortissimo das Werk.«

 

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