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Rebecca Clarke: Dumka für Violine, Viola und Klavier

Konzert IV – Samstag, 30.09.2017, 20:00 Uhr, Theater in Kempten
Rebecca Clarke (1886-1979): Dumka (1941) für Violine, Viola und Klavier

Rebecca Clarke (Foto: &copy Wikimedia public domain)Als Tochter deutsch-amerikanischer Eltern, beide musikbegeisterte Amateure, in England geboren, konnte Rebecca Clarke schon früh Studien an der Londoner Royal Academy of Music aufnehmen, zunächst für Violine / Viola, später beim berühmten Sir Charles Villiers Stanford auch für Komposition. Nach einem beachtlichen Erfolg mit einer Bratschensonate beim renommierten, von Elizabeth Sprague Coolidge ausgerichteten Kammermusikfestival (sie errang den zweiten Platz unter 73 teilnehmenden Komponisten, was freilich ohne spürbare Nachwirkungen blieb) war sie in der Folge als ausübende Bratscherin in aller Welt unterwegs und spielte mit den berühmtesten Kollegen jener Zeit (u. a. Pablo Casals, Arthur Rubinstein, Artur Schnabel und Percy Grainger). Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs übersiedelte sie zu ihrem Bruder in die USA, wo sie in New York hochbetagt starb.

Es ist nicht ganz klar, ob es die Enttäuschung über die ausbleibende Resonanz war oder die Zeitnot angesichts rastloser Tourneen, warum der Werkbestand der angesehenen Komponistin so klein geblieben ist: zwanzig zu ihren Lebzeiten veröffentlichte und dazu etwa sechzig weitere Stücke als Manuskript, Schwerpunkt Kammermusik. Am Ende hat sie das Komponieren ganz aufgegeben.

Die Dumka aus dem Jahr 1941 (? – Rebecca Clarke erinnerte sich später nicht mehr genau) bedient in idealer Weise die  Vorstellung  des  traditionellen  slawischen  Klagegesangs. Düster klagend beginnt das ausgedehnte Stück; im Mittelteil gehen die Emotionen hoch, münden in eine pathetische Phase und ebben wieder ab. Die nicht oft verwendete Besetzung des Klaviertrios mit der Viola anstelle des Cellos ist sicher dem eigenen Auftritt der Komponistin als ausgewiesener Bratscherin geschuldet und hat damit den mit Repertoire unterversorgten Künstlern dieses Instruments eine willkommene  Bereicherung  gebracht.

 

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