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Mario Castelnuovo-Tedesco: Pastorale und Rondo op. 185

Konzert V – Sonntag, 30.09.2018, 17:00 Uhr, Theater in Kempten
Mario Castelnuovo-Tedesco (1895-1968): ›Pastorale und Rondo‹ op. 185 (1958) für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

Der Komponist bezieht sich in diesem Stück auf eine spezifische Form der antiken Poesie, eine sogenannte Ekloge, wörtlich etwas »Auserwähltes«. In diesem Fall ist darunter bukolische Hirtendichtung zu verstehen. Nicht zum letzten Mal in seinem reichen Schaffen verwendete Castelnuovo-Tedesco die alte Form, die wohl schon im alten Griechenland vertont, gesungen und mit Flöten und Lyren gespielt wurde – 1965 schrieb er »Eclogues« für Flöte, Englischhorn und Gitarre. Im Stück »Pastorale und Rondo« sind nicht nur die für ihn typische tonale Reinheit und melodische Qualität zu finden, sondern auch kontrapunktische und motivische Feinarbeit. Dahinter steckt eine »Stanza«, eine alte italienische Strophenform (a-b-a-b-a-b-c-c), die in Musik übertragen wird. »Stanza« bedeutet Raum, aber im Sinne von »den Gedanken Raum geben«. Wenn man dies alles nicht weiß und einfach den Gedanken und noch mehr den Gefühlen Raum gibt, erlebt man einfach eine atmosphärische Pastorale und ein im Grunde heiteres Rondo. Wie eine Hirtenidylle in der Toskana der Renaissance, gemalt mit klassischem Pinsel.

Gottfried Franz Kasparek

Mehr zur Vita von Mario Castelnuovo-Tedesco finden Sie hier …

 

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