Überspringen zu Hauptinhalt

Giovanni Gnocchi, Violoncello

Giovanni Gnocchi, Violoncello1977 in Cremona geboren, studierte der Cellist Giovanni Gnocchi bei Rocco Filippini und Mario Brunello, anschließend längere Zeit bei Enrico Bronzi und schloss sein Studium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Clemens Hagen ab. Er besuchte Meisterkurse bei Heinrich Schiff, Steven Isserlis, Natalia Gutman, David Geringas, Gary Hoffman, Antonio Meneses, Pieter Wispelwey, András Schiff, Thomas Adés, Ferenc Rados, Erich Höbarth, Hatto Beyerle und Gabor Takàcs-Nagy.

Er war Preisträger beim Internationalen Wettbewerb »Prager Frühling«, beim Antonio-Janigro-Wettbewerb in Zagreb, im Duo beim Parkhouse Award of London in der Wigmore Hall und im Trio Gewinner des »F. J. Haydn«-Wettbewerbs in Wien. Zudem gewann er zwei erste Preise bei internationalen Kammermusikwettbewerben in den USA, war Preisträger bei den Wettbewerben »Vittorio Gui« in Florenz und »Trio di Trieste« und war Gewinner des »Fellowship of the Borletti-Buitoni Trust« von London (Künstlerischer Leiter: Mitzuko Uchida).

Nach seinem Debüt 2001 als Solist zusammen mit Yo-Yo Ma trat er u. a. als Solist beim Hong Kong Arts Festival, im Mozarteum in Salzburg, im Wiener Konzerthaus, in der Essener Philharmonie, im Rosengarten in Mannheim und im Wiesbadener Kurhaus und in der Lisinki Hall in Zagreb auf. Er konzertierte mit Dirigenten wie Gustavo Dudamel, Christopher Hogwood, Carlo Rizzi, Pavel Despalj, Daniele Giorgi und Stefano Pagliani.

2002 bis 2010 war Giovanni Gnocchi Solo-Cellist der Camerata Salzburg. Während der Saison 2011/12 war er Gast-Solocellist am Royal Philharmonic Orchestra London unter der Leitung von Daniele Gatti, nachdem er in dieser Position bereits in Orchestern wie dem Philharmonia Orchestra von London, dem Mozart Orchestra mit Claudio Abbado, den Münchner Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra mit Daniel Harding, dem Sydney Symphony Orchestra mit Vladimir Ashkenazy, den Bamberger Symphonikern mit Jonathan Nott und dem London Symphony Orchestra mit Valery Gergiev spielte. Seit 2008 ist er regelmäßiges Mitglied des Lucerne Festival Orchestra, häufig auch in Kammerensembles mit den renommierten Solisten dieses Orchesters.

Giovanni Gnocchi ist Gründer des Quartetto di Cremona (2000) und des David Trio (2003). Mit diesen Formationen gewann er zahlreiche Preise bei bedeutenden internationalen Kammermusikwettbewerben in Europa und den USA. Als Kammermusiker trat er bei den wichtigsten europäischen Festivals mit Partnern wie Leonidas Kavakos, Andrea Lucchesini, Marco Rizzi, Aleksander Madzar, den Mahler Chamber Soloists, Diemut Poppen, Barbara Bonney, Christine Schäfer, Thomas Riebl, Howard Shelley, Alexander Lonquich, Lukas auf Hagen, Pierre Amoyal, Wolfram Christus, Jens-Peter Maintz, Pavel Gililov, Jennifer Stumm, Esther Hoppe, Cristian Budu und Alessio Bax auf.

2007 debütierte Giovanni Gnocchi zusammen mit der Pianistin Mariangela Vacatello in der Wigmore Hall in London und bildet seit 2010 ein Duo mit der Pianistin Chiara Opalio, mit der er in Triest den »Bruno Premuda«-Preis gewann.

Er spielte in Kammermusikprojekten mit den Mitgliedern des Hagen Quartetts, Leonidas Kavakos, Diemut Poppen, Patrick Demenga, Hariolf Schlichtig, Aleksander Madzar, Howard Shelley, den Mahler Kammersolisten, Barbara Bonney, Christine Schäfer, Vladimir Mendelssohn, Marco Rizzi, Nabil Shehata, Danilo Rossi, Simonide Braconi, Eliot Fisk, Andrea Lucchesini und Herbert Schuch.
Außerdem nahm er an einer ganzen Reihe von Festivals teil, so beim »Festival Casals« in Prades, beim Festival von Lugano, bei »Open Chamber Music« in Prussia Cove (Südengland), bei den »Concerti del Quirinal« in Rom, beim Radio France-Festival in Montpellier, bei der Schubertiade Schwarzenberg, bei den Haydn Festspielen in Eisenstadt und bei den »Settimane Musicali del Teatro Olimpico« in Vicenza, den »Settimane Musicali« in Stresa, dem »Megaron« in Athen, dem »Symphony Hall« in Birmingham, beim »Festival Michelangeli« von Brescia, dem »September Musical« in Montreux-Vevey und dem Verbier Festival.

In letzter Zeit trat er auch in vielen Kammermusikprojekten mit Alexander Lonquich auf, mit dem er auch die Strauss-Sonate im Rahmen der »Serate Musicali« in der Sala Verdi in Mailand (2009) sowie die Debussy-Sonate und die Duo-Stücke von Webern in der »Unione Musicale« in Turin spielte.

Neuestes Projekt sind Konzerte im Duo und Trio mit Ilya Gringolts und Alexander Lonquich, Kammermusik in der neuen Ark-Nova Halle von Matsushima in Japan mit dem Sextett des Lucerne Festival Orchestra (mit Wolfram Christ und Jens-Peter Maintz), Aufführungen der Rokoko-Variationen von Tschaikowsky, von Beethovens Tripelkonzert und Dvoraks Cello-Konzert in Italien sowie weitere Kammermusikprojekte mit Lukas Hagen, Pierre Amoyal und Thomas Riebl.

Giovanni Gnocchi hat an der Scuola di Musica di Fiesole, der Accademia di Portogruaro, dem Festival Cameralia in Santiago de Compostela unterrichtet, die Cello-Klasse an der Accademia »Incontri col Maestro« von Imola gegründet und vier Jahre lang geleitet. Nach einem internationalen Wettbewerb wurde er 2013 zum neuen Univ. Professor für Violoncello an der Universität Mozarteum in Salzburg ernannt.

 

Sechs Fragen an den Cellisten Giovanni Gnocchi

Du kommst erstmals nach Kempten – kanntest du das Festival vorher?
Ja, ich habe von Freunden davon gehört, die in den letzten Jahren dabei waren, und einige sehr gute Videos auf YouTube gesehen.

Was reizt dich speziell beim Raritäten-Festival »CLASSIX Kempten« teilzunehmen?
Viele Faktoren: Freunde wiedersehen, neue zukünftige Freunde treffen, miteinander musizieren und neue aufregende Stücke kennenlernen. Außerdem habe ich schon so oft von Oliver gehört, der nicht nur ein großartiger Pianist und Musiker, sondern auch ein toller Koch und Essensliebhaber sein soll 😉

Kanntest du einige der während des Festivals gespielten Stücke vorher?
Obwohl ich ein begeisterter Musiksammler bin und mir in einer Art »mentalem Archiv« so viel Musik wie möglich merke, muss ich gestehen, dass ich nicht viele Stücke aus dem Festivalprogramm kannte. Ich kenne die Musik von Martucci, Casella, Ghedini, Respighi, Busoni, Berio, Rota, Sciarrino, Donatoni und ich freue mich sehr, die Komponistin Virginia Guastella kennenzulernen!

Wie bist du zu Deinem Instrument gekommen? Welches andere Instrument könntest du dir vorstellen zu spielen?
Eigentlich hatte ich mir die Geige ausgesucht, aber in der Musikschule war der Cello-Lehrer so schlecht, dass seine Klasse leer war und aufgefüllt werden musste, just als ich als absoluter Anfänger dort ankam. So bin ich in der Cello-Klasse gelandet und war irgendwann der einzige »Überlebende«, weil alle Anderen sehr bald davon gelaufen waren. 🙂 Aber dann habe ich meine Meinung geändert: Cello ist sooo viel besser als Violine! 😉

Wenn du nicht Musiker geworden wärst, dann …
… würde ich gern am Meer leben (ich habe ein Haus in der Nähe von Cinque Terre in Ligurien), Kayak fahren, fischen und kochen.

Dein Lieblingsgericht? (Wird während des Festivals vielleicht zubereitet …)
Jetzt sollte ich natürlich – warum nur? – »Gnocchi« antworten, aber ich muss zugeben, dass es momentan tatsächlich ein Zucchini-Käsekuchen mit einem Olivenöl-Teig ist, den ich aus Ligurien kenne und nun selbst zubereite. Einfach köstlich!

An den Anfang scrollen