Natalia Prishepenko, Violine
Natalia Prishepenko wurde in Sibirien geboren und erhielt ihre erste musikalische Ausbildung von ihrer Mutter. Schon früh war sie in den renommiertesten Konzertsälen des Landes aufgetreten und hatte wichtige Preise wie den Internationalen Wieniawski-Wettbewerb und die All Union Competition gewonnen, bevor sie 1989 an die Musikhochschule Lübeck kam, wo sie ihr Studium bei David Geringas abschloss. Mit Erfolgen bei drei der renommiertesten internationalen Wettbewerbe, dem Paganini- (1990), dem Tokio- (1992) und dem Reine-Elisabeth-Wettbewerb (1993) errang sie in den folgenden Jahren beträchtliches Ansehen.
Achtzehn Jahre lang (1994 bis 2012) prägte sie als Primgeigerin den Charakter des Artemis Quartetts, das nach dem 1. Preis beim ARD-Wettbewerb rasch auf allen bedeutenden Podien und Festivals weltweit für Aufsehen sorgte.
Ein Gewinn dieser musikalischen und künstlerischen Symbiose ist für Natalia Prishepenko auch das, was sie bei Walter Levin, dem Alban Berg Quartett, dem Juilliard String Quartet, dem Emerson Quartet, Alfred Brendel und David Geringas lernte. Ebenso wie die Einsichten, die sie im persönlichen Kontakt und der Auseinandersetzung mit Komponisten wie György Kurtág, Jörg Widmann, Luigi Nono und György Ligeti und im Austausch mit Künstlern wie Sabine Meyer, Elisabeth Leonskaja, Juliane Banse, Leif Ove Andsnes, Truls Mørk, Thomas Kakuska, Valentin Erben und dem Alban Berg Quartett gewinnen konnte.
Die umfangreiche Diskographie (bei Virgin Classics/EMI) wurde u. a. dem Gramophone Award, dem Diapason d’Or und dem Echo-Klassik ausgezeichnet. Die Einspielung sämtlicher Beethoven-Quartette erhielt den Grand Prix de l’Académie Charles Cros.
Natalia Prishepenko ist Professorin an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden sowie Dozentin zahlreicher Meisterkurse und wird regelmäßig als Jurorin zu Kammermusik- wie zu Violin-Wettbewerben eingeladen.