Raphaël Oleg, Violine
Raphaël Oleg ist 1959 in Paris geboren. Er tritt mit zwölf Jahren in das Conservatoire Supérieur de Musique ein, um bei Gérard Jarry zu studieren. Nach seinem Abschluss mit einem 1. Preis in Geige und Kammermusik 1976 bekommt er weiteren Unterricht bei Henryk Szeryng, Christian Ferras, Emmanuel Krivine und Jean-Jacques Kantorow. Dazu kommt eine große Faszination für den Gesang und er nimmt als Zuhörer an Meisterkursen von Pierre Bernac (1977) und Elisabeth Schwarzkopf (1980) teil. Davon werden seine Spielart und musikalische Konzeption sehr tief beeinflusst.
Als Gewinner des Tschaikowsky-Wettbewerbs 1986 in Moskau macht er einen großen Eindruck bei den Luzerner Festwochen im gleichen Jahr: Er kann für Josef Suk einspringen; begleitet wird er von der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung von Vaclav Neumann. Als Reaktion bekommt Raphaël Oleg Konzerteinladungen von namhaften Dirigenten wie: Lorin Maazel (Philadelphia Orchestra), Jeffrey Tate (London Symphony Orchestra), Riccardo Chailly (Royal Concertgebouw Orchestra), Wolfgang Sawallisch (Münchener Staatsoper), Armin Jordan (Orchestre de la Suisse Romande, Ensemble Orchestral de Paris), Semyon Byshkov, Günther Herbig (Orchestre de Paris), Libor Pesek (Royal Liverpool Philharmonic Orchestra), Yan-Pascal Tortelier (BBC Philharmonic),
Tadaaki Otaka (BBC National Orchestra of Wales, Yomiuri Orchestra, NHK), Mark Wigglesworth (Dutch Youth Orchestra, Utrecht Philharmonic Orchestra, BBC NoW), Ronald Zollman (Orquesta Filarmónica de la UNAM in Mexico City).
Verschiedene Tourneen präsentieren ihn in den meisten europäischen Ländern aber auch auf die anderen Kontinente. Nach Großbritannien (Orchestre National de France/Lorin Maazel, Sir Neville Mariner/Academy of St-Martin in the Fields), durch Deutschland (Evgueni Svetlanov/Swedish Radio Orchestra, Kazushi Ono/Tokyo Philharmonic), nach Japan (Paavo Berglund/Chamber Orchestra of Europe, Michel Plasson/Orchestre du Capitole de Toulouse), Japan (Marek Janowsky/Orchestre Philharmonique de Radio France), Australien und Neu-Seeland mit Libor Pesek, zu den Salzburger Festspielen mit der Warschauer Philharmonie/Kazimierz Kord .
Als leidenschaftlicher Kammermusiker musiziert Raphaël Oleg regelmäßig mit Antonio Meneses, Barry Douglas, François Guye, Clemens Hagen, Christian Ivaldi, Jean-Bernard Pommier, Emmanuel Strosser, Artur Pizarro, Jean-Claude Pennetier, Anton Kuerti, Gérard Wyss, Sonia Wieder-Atherton, François-Frédéric Guy, Jeremy Menuhin, Gary Hoffman, mit dem Ebène Quartett, dem Johannés Quartett, dem Sine Nomine Quartett und dem Manfred Quartett.
Raphaël Oleg spielt auch viel zeitgenössische Musik und hat Uraufführungen von Konzerten von Michel Decoust, Renaud Gagneux, Serge Nigg (2. Konzert), Philippe Racine («Promenade» Luzerner Festwochen) und Ivo Malec aufgeführt. Seine Aufnahme von Ottava Alta von Ivo Malec für Timpani-Records hat sofort von der Kritik ein hohes Prädikat bekommen. Im Februar 2006 hat er das Bratschenkonzert von Jindřich Feld in Prag uraufgeführt. (Er spielt dabei auf einem in der Werkstatt von Jacques Fustier in Lyon selbst gebauten Instrument.) Die Aufnahme von dieser Uraufführung kann man jetzt auf CD kaufen. (PRAGA PRD/DSD 250 239)
Seit 1995 unterrichtet Raphael Oleg an der Musikakademie der Stadt Basel. Raphaël Oleg ist Chevalier des Arts et Lettres.